Das Naturschutzzentrum Bruck an der Mur
Das Naturschutzzentrum im Weitental bei Bruck an der Mur wurde 1977 als Auffangstation für verunfallte und geschützte Wildtiere eingerichtet. Aufgenommen werden hier junge, verletzte oder beschlagnahmte Greifvögel und Eulen. Nach Möglichkeit wird versucht, diese Tiere wieder in ihren natürlichen Lebensraum zu entlassen. Invalide oder fehlgeprägte Tiere können an der Station verbleiben und in sogenannten Großvolieren ein artgerechtes Leben zu führen.
Unter Berücksichtigung der Lebensgewohnheiten bzw. Bedürfnissen der Tiere wurde schon beim Volierenbau bzw. der Innengestaltung Rücksicht genommen. So können sie auch den Besuchern gezeigt werden und somit Bildungs- und Aufklärungsarbeit zum Thema Artenschutz geleistet werden.
Aufgabengebiete des Naturschutzzentrums
- Auffangstation des Landes Steiermark für geschützte Wildtiere
- Pflegestation für Vögel und Kleinsäugetiere
- Aufzucht von Jungtieren
- Forschungsarbeiten
- Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
- Mitwirkung bei internationalen Artenschutzprojekten
- Schulungen
Das heutige Naturschutzzentrum Bruck an der Mur wurde 1977 durch 4 Biologiestudenten ins Leben gerufen. Damaliger Schwerpunkt war der Aufbau einer Eulen- und Greifvogelstation zu Forschungs- und Nachzuchtzwecken, sowie der Biotopschutz. Kurzfristig trug die damalige Biologische Station auch den Titel “Konrad-Lorenz-Institut“. Mit Übernahme der Leitung durch Siegfried Prinz im Jahre 1990 wurde die Station durch den Bau von großzügigen Volieren und Gehegeanlagen maßgeblich vergrößert. In dieser neuen Konzeption wurde darauf Rücksicht genommen, dass in Hinkunft das Naturschutzzentrum als Auffangstation für geschützte Tierarten nach den nationalen und internationalen Artenschutzabkommen fungieren sollte. Weiters wurde das Zentrum auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
1995 wurde der Trägerverein zur Förderung des Naturschutzzentrums ins Leben gerufen, bei dem sich das Land Steiermark und die Stadt Bruck an der Mur bereit erklärten, den Betrieb und die Erhaltung des Zentrums nachhaltig zu unterstützen.
1995 erhielt die Stadt Bruck an der Mur auch den Landesumweltpreis für das Projekt Weitental und 1996 erhielt das Naturschutzzentrum den Umweltpreis der Stadt Bruck an der Mur. 2001 startete der nächste Schritt zur Forcierung der Öffentlichkeitsarbeit durch die Errichtung eines Streichelzoos und diverser Rahmenprogramme.
Im Zuge der Landesausstellung 2006 in Bruck an der Mur wurden sämtliche Infrastrukturen neu errichtet bzw. adaptiert.
Im Jahr 2008 wurde das Naturschutzzentrum Bruck an der Mur vom Land Steiermark mit der Umsetzung des Bewusstseins bildenden Projektes „Luchs in der Steiermark“ beauftragt. Im Zuge des Projektes wurde eine Fachtagung mit Teilnehmern und Referenten aus Österreich, Deutschland und Italien durchgeführt, ein Überblick über die mitteleuropäischen Luchsbestände geschaffen, Perspektiven für eine zukünftige positive Bestandsentwicklung des Luchses diskutiert und Strategien für die Zukunft des Luchses unter Einbindung aller Interessensgruppen im Sinne einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema Luchs entwickelt.
Aufgrund dieser Leistungen kam es 2009 durch das Lebensministerium auch zur Anerkennung als wissenschaftliche Institution. 2010 wurde das Naturschutzzentrum im Rahmen des Leader-Förderprogramms vom Projektträger BIG Bruck/Mur beauftragt, das Projekt „Geheimnisse des Waldes“ zu entwickeln. Ziel war es, einen realistischeren Zugang zu den Abläufen in der Natur zu schaffen und den Menschen das Leben im Einklang mit der Natur zu vermitteln. Um die Nachhaltigkeit der bestehenden Bildungsinhalte sicherzustellen bzw. diese weiter zu entwickeln, die Kooperationsfähigkeit mit anderen Bildungseinrichtungen zu verstärken und vor allem den ethischen Grundgedanken in den Lehrbetrieb einzubringen, entstand 2011 auch eine Institutionalisierung des Bildungsangebotes am Naturschutzzentrum durch eine Akademie für Natur und Ethik.
2021 übernahmen Mag. Maria Feldgrill und Mag. Christof Prammer die Leitung des Naturschutzzentrums und führten eine allumfassende Instandtsetzung der Infrastruktur und eine Neupositionierung in der öffentlichen Wahrnehmung des Zentrums durch. (Artikel “Ein Neustart auf allen Ebenen” hier klicken.)